Hans Budde - Erster Vorstandsvorsitzender von 1977 bis 1995
Stürmische Anfangsjahre
Am 7. März 1977 fand im Übersee-Museum auf einer Versammlung von zehn Mitgliedern nicht nur die Gründung von BORDA statt, sondern bis 1998 wurden alle Mitgliederversammlungen am Bahnhofsplatz abgehalten und das Museum stellte »vorläufig«, wie es hieß, auch Räume für die Geschäftsführung des neuen gemeinnützigen Vereins zur Verfügung. Unter dem Vorsitz des Architekten Hans Budde begann BORDA den erklärten Vereinszweck zu erfüllen und eine Forschungsstelle aufzubauen. Aber anders als die Architektenkammer, der Verband der Bauindustrie und die Sparkasse verhielten sich die Bremer Handelskammer sowie einige angesprochene Großunternehmen recht zurückhaltend, die neue Organisation zur Entwicklungszusammenarbeit zu unterstützen. Daher bemühte sich vor allem Gunther Hilliges, der 1979 Amtsleiter des neuen »Landesamtes für Entwicklungszusammenarbeit« (LafEZ) wurde, um finanzielle Mittel sowohl des Landes als auch des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit in Bonn. Professor Thormann weiter an seinem »Internationalen Trainingszentrum« für Architekten fest und ließ damit sogar eine Landespressekonferenz mit Bürgermeister Koschnick zur Vorstellung von BORDA platzen, indem er bereits drei Tage zuvor seine Projektideen und BORDAs Gründung in den »Bremer Nachrichten« verkündete.
Dem neugewählten Ersten Vorsitzenden, dem Architekten Hans Budde, gelang es jedoch, 18 Jahre lang (bis 1995) sowohl die stürmischen Anfangs- als auch spätere Krisenjahre sachlich und engagiert zu moderieren. Als Paradebeispiel eines philanthropisch gesinnten Bremer Bürgers war Budde in Bremen durch sein Engagement in der »Aufbaugemeinschaft«, einer bereits 1945 gegründeten Initiative von Geschäftsleuten und Stadtplanern zum Wiederaufbau der Bremer Innenstadt, und in der »Bremer Eiswette« gut vernetzt und allgemein anerkannt. Die Aufbruchstimmung bei den ca. 15 Vereinsmitgliedern ebbte auch nach der Gründungsphase nicht ab. Voller Energie wurden Kontakte hergestellt: vom »Bremer Ausschuss für Wirtschaftsforschung« bis zum Bundesbauminister Ravens und dem »Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung«, um BORDA bekannt zu machen und um Projekte und somit finanzielle Unterstützung zu erwirken. Noch ohne eigenes Personal übernahm das Übersee-Museum erst einmal die Geschäftsführung von BORDA und richtete gegen ein »angemessenes Entgelt« ein eigenes Büro ein. Hans Budde trat 1995 nicht zur Wiederwahl an, woraufhin der Teekaufmann Arend Vollers zum neuen Ersten Vorsitzenden gewählt wurde.