Südasien

Erholungsstätte für Sanitärarbeiter in Chikkaballapura, Karnataka

Details

AspektDetails
SpenderHenry Lamotte Food GmbH
Umsetzungskosten6.000.000 INR
Laufzeit2021 - 2023
Gesamtfläche2500 sq ft
StandortChikkaballapura, Karnataka, Indien
BetriebsmodellIm Besitz der Gemeinde und betrieben von einem Komitee der Reinigungskräfte

Projekthintergrund

Chikkaballapura ist eine Kleinstadt mit etwa 75.000 Einwohnern, die 75 km nördlich von Bangalore liegt. Täglich um 5:30 Uhr beginnen 150 der über die Stadtverwaltung beschäftigten Sanitärmitarbeiter*innen ihre Schicht. Sie stellen sicher, dass Haushaltsabfälle, die etwa 70% des täglichen Abfallaufkommens der Stadt entsprechen, gesammelt und entsprechend entsorgt werden. Durch ihre Arbeit leisten sie somit einen beträchtlichen Beitrag zu mehr Sauberkeit und Hygiene, zur kommunalen Daseinsfürsorge in Chikkaballapura.

Gleichzeitig sind die Beschäftigten, dadurch, dass sie in ihrem Arbeitsalltag keine Möglichkeit für Rast und grundlegende Hygiene haben, enormen Gesundheitsrisiken ausgesetzt, und leisten dabei jeden Tag großartige Arbeit unter teils menschenunwürdigen Bedingungen.

In der Stadt Leh, im Norden Indiens, war man schon weiter. Beamt*innen aus Chikkaballapura besuchten hier eine von BORDA Südasien entwickelte Einrichtung für Sanitation Workers, eine Einrichtung, die nicht nur angemessene Hygienestandards aufweist, sondern den Menschen Würde und Anerkennung entgegenbringt.  
Die Entscheidung ist schnell getroffen, dass Chikkaballpura diesem Beispiel folgen soll: Der Startschuss für die Sanitation Workers’ Resting Facility ist gefallen.

Im Rahmen des BMZ-geförderten Projektes, doch vor allem in Zusammenarbeit mit BORDAS Partner TIDE und des, mit einer Spende unterstützenden, Unternehmens Henry Lamotte Food GmbH konnte die Maßnahme durch BORDA SA erfolgreich abgeschlossen werden.

Die Einrichtung für die Sanitärarbeiter*innen wurde als ein Ort konzipiert, den die Beschäftigten der Abwasserentsorgung als Büroraum nutzen können und in dem sie Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen haben, wie Toiletten, Sanitärbereiche, Schließfächer, Sitzungs- und Pausenräume.

Nun können sich die Mitarbeiter*innen morgens vor Ort umziehen, sich in den Pausen, bevor sie (zumeist mit ihren Händen) ihr Mittagessen zu sich nehmen, die Hände waschen, und sich zwischenzeitig in ihren Pausen von der schweren Arbeit erholen. Nicht nur wird dadurch die gesundheitliche Lage der Sanitation Worker selbst verbessert, sondern auch die Verbreitung von Krankheitserregern und Infektionen eingedämmt.

Hauptmerkmale der Einrichtung

Getrennte Toiletten
Separate Wasch- bereiche
Spinde und Haus- meister
Kita Bereich
Werkzeug Abstell- raum
Cafeteria und Essbereich
Handy Lade- stationen
Wasserlose Urinale

Betriebsmodell

Die Anlage wird in den Besitz der Stadtverwaltung übergehen.  Die Veraltung obliegt einer Gewerkschaft der Sanitärarbeiter*innen, die einstimmig aus den Reihen der Arbeitnehmer*innen der Stadt ausgewählt wurde. Dabei werden die tägliche Verwaltung und Überwachung in vierköpfigen, eigenständigen Teams sichergesellt, während die Gemeinde und Gewerkschaft gemeinschaftlich die Finanzadministration übernehmen.
Die Einrichtung wird für folgende Zwecke genutzt:

• Durchführung von morgendlichen Appellen und Anwesenheitskontrollen
• Fazilität für Pausenaufenthalte (Frühstück und Mittagessen)
• Umkleide- und Waschräume  
• Soziale Begegnungsstätte und Gemeinschaftsraum vor und nach den Schichten

 

Designprozess

Kollaborative Planung

  • Wichtige Interessengruppen waren in den Planungsprozess eingebunden:
    • Sanitärarbeiter
    • Stadtbeamte
    • Öffentliche Gesundheitsexperten

Arbeiterzentrierter Ansatz

  • Einzelgespräche und Gruppendiskussionen sicherten die Beteiligung der Arbeiter.
  • Design- und Funktionselemente wurden von den Arbeitern vor der Umsetzung überprüft und genehmigt.

Visuelle Eindrücke der Initiative